Metallschild der Firma Bergenroth Nachf.

Metallschild der Firma Bergenroth Nachf., Gittertor 10, Inhaber Fritz Wunsdorf aus den 1950er Jahren

Wunsdorf spezialisiert sich auf Eisenwaren, Werkzeuge, Baubeschläge, Öfen etc.. 1958 bezog Wunsdorf Räumlichkeiten in der Vorsalzer Straße 8 (ehemals Nehls) wo er bis zu seinem Tode im Jahre 1962 Eisenwaren und Werkzeuge verkaufte.

Eine Rechnung der Firma Bergenroth

Eine Rechnung der Firma Bergenroth

Eine Rechnung der Firma Bergenroth über einen Dauerbrandofen nebst Zubehör aus dem Jahr 1912.

Ein Duplikat der Rechnung befindet sich im Besitz von Herrn Heinz Strauß.

Ferdinand Bergenroth (1857-1930) gründete im Jahr 1882 Eisenwarengeschäft. Neben Eisenwaren gab es hier auch Haus- und Küchengeräte, Öfen und Herde, Kolonial- und Tabakwaren, Farben, Lacke und Kohlen zu kaufen. Außerdem betrieb man direkt an der Straße eine kleine Tankstelle mit den Benzinsorten "Esso" und "Standard".

Bergenroth´s einzige Tochter Luise heiratet 1922 den Kaufmann Heinrich Möhle, der wenig später Mitinhaber im Geschäft des Schwiegervaters wird. Nach dem Tode Ferdinand Bergenroth`s führt Heinrich Möhle das Geschäft weiter.

1938 tritt die Firma Wullbrand & Seele aus Braunschweig an Möhle zwecks Verpachtung des Geschäftszweiges Eisenwaren heran. Neuer Pächter wird dann der ehemalige Angestellte der Firma W. & S. Fritz Wunsdorf. Der Laden wird unter dem Geschäftsnamen Bergenroth Nachf. weitergeführt. Wunsdorf spezialisiert sich auf Eisenwaren, Werkzeuge, Baubeschläge, Öfen etc.. 1958 bezog Wunsdorf Räumlichkeiten in der Vorsalzer Straße 8 (ehemals Nehls) wo er bis zu seinem Tode im Jahre 1962 Eisenwaren und Werkzeuge verkaufte. 1964 erwarb Horst Klapsia das Geschäft von der eingesetzten Erbengemeinschaft und bezog am 1. Dezember 1976 neue Geschäftsräume in der Liebenhaller Straße 4.

Seit 2016 ist Heinz Strauß der sechste Inhaber des Traditionshauses. Seine beiden Vorgängern waren Dieter Ladusch und Hans-Georg Hoffmeister, die beide zuvor bei F. Bergenroth gelernt hatten und sich 1999 zusammen taten, um die Geschäfte nach dem Abschied von Horst Klapsias weiterzuführen.

 

Programmhefte Altstadtfest Salzgitter-Bad

Programmhefte Altstadtfest Salzgitter-Bad

Die Programmhefte der ersten 8 Altstadtfeste Salzgitter-Bad.

Die Originale der Programmhefte befinden sich im Besitz von Herrn Lothar Heubaum.

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Das Altstadtfest in Salzgitter-Bad - "Ein kleiner Blick zurück"

Wie kam Salzgitter-Bad eigentlich zu seinem Altstadtfest? In den 1970er Jahren hat vielerorts das Altstadtfest Einzug gehalten. Einer der Grundgedanken war wohl, durch Feste in alten Straßenzügen die Kommunikation und das Beisammensein der Bürger zu fördern. Daher war es dann auch nicht sehr verwunderlich, dass man sich auch hier in Salzgitter-Bad mit seiner traditionsreichen Altstadt daran gemacht hatte, 1976 ebenfalls ein Altstadtfest ins Leben zu rufen.

Das erste Altstadtfest 1976. Foto: Lothar Heubaum

Als Anlass wurde die Fertigstellung und die offizielle Übergabe der neugeschaffenen Fußgängerpassagen "Vöppstedter Tor", "Vorsalzer Straße" sowie die Umgestaltung des Marktplatzes genommen. Als Hauptinitiatoren traten der "Club junger Hausfrauen" und die "Werbegemeinschaft Salzgitter-Bad" auf. Großen Anteil am Gelingen des Altstadtfestes hatte aber auch der Verkehrsverein. Beispielhaft war auch die Unterstützung der Stadt Salzgitter und der Einsatz einiger Ämter der Stadtverwaltung.

Das damalige Altstadtfest war vom Mitwirken einer ganzen Reihe von Vereinen, Vereinigungen, Bürgern und Geschäftsleuten aus Salzgitter-Bad geprägt. Die Fußgängerpassagen der Altstadt wurden festlich geschmückt. Das Altstadtfest wurde offiziell durch Orts- und Oberbürgermeister mit drei Böllerschüssen, abgefeuert auf dem Marktplatz, eröffnet. An allen drei Tagen besuchten tausende von Menschen das Altstadtfest. Es bot sich ein vielfältiges Angebot aus allen Bereichen. So zum Beispiel ein Straßencafe, in dem "Selbstgebackenes nach alten Rezepten" von dem "Club junger Hausfrauen" angeboten wurde, Bier-, Bratwurst- und andere Verkaufsstände mit Getränken, Gebäck, Obst, Süßigkeiten usw. Ein Eintopfessen aus der "Feldküche" des DRK, sorgte für das leibliche Wohl der Bürger. Viele Organisationen, Verbände und Vereine verkauften Speisen, Getränke und Gegenstände für einen guten Zweck. Mit einem in Salzgitter-Bad ansässigen Modehaus wurde eine gelungene Modenschau veranstaltet. Sportvorführungen, Laienspiele, Flohmarkt, ein großer Festumzug, eine Familien-Rallye zu Fuß durch die Altstadt und sonstige interessante Darbietungen und Vorführungen bis hin zur Mineralienausstellung und öffentliche Briefmarken-Tauschbörse vervollständigten das reichhaltige Programm des Altstadtfestes. Auch war das Altstadtfest früher länger geöffnet und mit den Sperrzeiten nahm man es nicht so genau. Als Abschlussveranstaltung gab es lange Zeit ein Feuerwerk und sogar war einmal eine Lasershow am nächtlichen Himmel zu bewundern.

Für die Kinder und Jugendlichen wurde immer ein umfangreiches Angebot von Veranstaltungen geboten. So fand u. a. in der Stadtbücherei eine Kinderlesestunde statt und auf dem Klesmerplatz oder im Salinengarten wurde zum Beispiel ein Kettcar-Rennen sowie ein Luftballon Wettfliegen veranstaltet.

Der Kulturkreis Salzgitter war jedes Jahr bemüht, einen kulturellen, etwas besinnlichen Auftakt des Altstadtfestes zu gestalten. So zum Bespiel wurde 1980 die bekannte Schauspielerin Senta Berger verpflichtet. Sie las am Vorabend des Altstadtfestes im großen Saal des Ratskellers aus Schnitzlers Novelle „Fräulein Else“ vor. Mit den Jahren hat sich viel geändert. Viele internationale und nationale Stars waren mittlerweile zu Gast, wie zum Beispiel Extrabreit, Harpo, Mary Roos, Münchner Freiheit, Jürgen Drews, The Lords um nur einige zu nennen.

Vor allem bei den jugendlichen Besuchern war und ist der jährliche Salzig Bandcontest das absolute Highlite. Bei dem größten Bandwettbewerb der Region können viele heimische Musiker ihr Können unter Beweis stellen. Attraktive Preise wie zum Beispiel Musikaufnahmen im städtischen Tonstudio oder Geldpreise erwarten die von den Zuschauern gewählten Finalisten.

Nicht zu vergessen ist der vom Oberbürgermeister angeführte, traditionelle Festumzug mit mehr als 600 Teilnehmern.

Das Altstadtfest ist größer geworden. Die Mehrzahl der Standbetreiber kommen, wie auch auf anderen Altstadtfesten, derweil von Auswärts und die gewerblichen Interessen stehen teilweise im Vordergrund. Trotzdem ist es bis jetzt noch immer gelungen, durch ein interessantes und attraktives Programm nicht den Anschein einer vorwiegend kommerzialisierten Veranstaltung zu erwecken.

Mittlerweile zieht das Altstadtfest Jahr für Jahr mehrere zehntausend Menschen in die historische Altstadt. Das Fest ist alljährlich ein echter Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt und ist inzwischen regional und überregional bekannt. Es ist ein Fest für die ganze Familie mit viel Abwechslung, gemütlichem Beisammensein und guter Unterhaltung.

Organisiert wird das Fest inzwischen vom „Komitee Bürgerfeste e.V.“ das auch das alljährliche Veranstaltungsprogramm mit großem Engagement auf die Beine stellt.

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Bohlweg 1979
Bohlweg-Lange Schlange am Verkaufsstand für Altstadtfest-Krüge 1990
Bohlweg-Marktplatz 1981
Historische Badestube im Salinengarten 1980
Klesmerplatz 1976
Klesmerplatz 1979
Salz sieden im Salinengarten 1979
Marktplatz-Tilly´s Garde 1977
Salinengarten 1977
Vorführung des MTV Salzgitter, Klesmerplatz 1979

Porzellantasse Brückmann

Porzellantasse Brückmann

Porzellantasse aus dem Porzellangeschäft F.A. Brückmann (später Carl Böttcher) zum 80. Geburtstag von Johanne Wittenberg im Jahr 1909.

Die Tasse befindet sich im Eigentum von Jörg Schlüter.

Porzellangeschäft Carl Böttcher am Vöppstedter Tor um 1980

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Brief mit Siegel der Saline aus dem Jahr 1703

Brief mit Siegel der Saline aus dem Jahr 1703

Brief mit Siegel der Saline aus dem Jahr 1703 Das Original des Dokumentes befindet sich in einer Sammlung alter Briefe des Salzgitter- Gebietes, die von H.G. Musmann zusammengetragen wurde.

Folgender Text ist dem Dokument zu entnehmen:

Dem zahlbahren, unserem guten Gründer,
Georg Conrad Bielstein, Communion Salz.
Verwaltern zu Salz-Gitter.

18. Mai 1703

der Bartres von Kroning Erbg.
"Ihr Zins Saltz vorabfrei zu Faß"

Saltz-Gitter

Rundfunkgenehmigung von 1943

Rundfunkgenehmigung von 1943

Am Ende der Weimarer Republik wurden gebührenpflichtige Rundfunkgenehmigungen auf Grundlage der Bestimmungen über den Rundfunk vom 27. November 1931 (Amtsblatt des Reichspostministeriums) für das Aufstellen von Rundfunkgeräten erteilt.

Der Eigenbau von Rundfunkgeräten bedurfte keiner Genehmigung, jede Antenne aber kostete ihre Jahresgebühr. Untersagt war das Verkabeln einer lizenzierten Anlage mit einer nicht lizenzierten in einem anderen Raum. Der zahlende Rundfunkhörer durfte sein Gerät bewegen und seine Antennen frei aufstellen, zum Beispiel auf dem Dach.

Das Original des Dokumentes befindet sich im Besitz von Klaus Fraedrich.

Von Reinhard Stoot Glückwunschkarte 1920

Von Reinhard Martin Stoot handsignierte Glückwunschkarte (ca. 1920)

Reinhard Martin Stoot wurde am 9. November 1863 im heutigen Salzgitter-Bad geboren. Das Elternhaus Stoots, in dem später auch die Verwaltungsstelle Bad Salzgitters einzog, stand am Vöppstedter Tor.

Sein Vater August Stoot besaß ein Kolonialwarengeschäft und eine Waffenhandlung. Daher wurde der eigentlich naturwissenschaftlich begeisterte Reinhard Stoot zu einer kaufmännischen Ausbildung in Wolfenbüttel gedrängt. Fortan arbeitete er im Geschäft seines Vaters, bis er dieses nach dessen Tod an einen jüngeren Kaufmann übergab.

Durch die Inflation im 1. Weltkrieg verlor er sein Vermögen und musste von einer geringen Leibrente leben. Die Zeit als Rentner wusste Stoot zu nutzen, in dem er sein Wissen in vielen Bereichen erweiterte. Mit einer selbst gefertigten Kamera wagte er sich auf das damals noch relativ unbekannte Feld der Photographie und nahm so einige 100 Bilder der Stadt auf.

Damit leistete er einen sehr wichtigen Beitrag zur Darstellung der historischen Entwicklung Salzgitters. Diese griff er auch immer wieder in seinen Bildern auf, seine Ölgemälde zeigen Landschaften, Straßen und Menschen des alten Salz- Städtchens. Außerdem beschäftigte sich Reinhard Stoot, als großer Naturfreund, mit dem Studieren und Präparieren von Insekten und anderen Tieren.

Durch seine Beliebtheit bei der Jugend entstand sein Spitzname „Onkel Stoot“. Seine größte Leistung war wohl die Gestaltung des heutigen Greifparks. Dieser entstand auf dem ehemaligen Gelände, des 1904 aufgegebenen und gesprengten Kaliwerkes. Durch Spenden und unter teilweisem Einsatz seiner eigenen bescheidenen Einkünfte, gestaltete Stoot hier eine Erholungsanlage, die gern von Einheimischen aber auch von Kurgästen aufgesucht wurde.

So verarbeitete er die Überreste des Kaliwerkes zu einem Park voller märchenhafter Figuren und Bauten. Es entstand ein richtiger Märchenwald mit Dornröschen Laube, dem Hänsel und Gretel Haus, ein zehn Meter langes Rabenschloss und vieles mehr. Am östlichen Eingang des Märchenparks begrüßte ein übergroßer „Wilder Mann“ aus Stein die Besucher.

Während des 3. Reiches wurde der besagte "Märchenwald" als "entartete Kunst" eingestuft. So wurde in einer Ratssitzung von 1938 die "Entkitschung des Greifparks" beschlossen. Auch wurde der damalige Bürgermeister Ahrens vom Niedersächsischen Heimatbund eV. Hannover aufgefordert, die Figuren bis zum Frühjahr 1939 zu entfernen. Im Januar 1940 wurde dann die teilweise Sprengung der Aufbauten durchgeführt.

Onkel Stoot war eine sehr wichtige Persönlichkeit mit großem Engagement für seine Heimatstadt. Am 20. Juli 1944 verstarb er im Alter von 80 Jahren.